Was ist ein Feuerlauf?
Für einen Feuerlauf wird ca. ein Raummeter gut abgelagertes Holz gleichmäßig abgebrannt und zu einem Glutteppich ausgerecht über den die TeilnehmerInnen mit nackten Füßen laufen. Durch gezielte Vorübungen, mit denen wir uns im Verlauf des Seminars befassen, wird es den TeilnehmerInnen möglich, die nötige Konzentration und den Mut aufzubringen den Glutteppich verletzungsfrei zu überqueren.
Warum Feuerlaufen?
Das Feuer ist eines der Ur- Elemente, mit dem wir Menschen, durch unsere gesamte Entwicklungsgeschichte stark verbunden sind. Der Umgang und die Beherrschung des Feuer ist ein wesentliches Moment in der Historie der Menschheit. Obwohl wir heutzutage eher selten und nur zu ausgewählten Anlässen mit offenem Feuer in Verbindung kommen, steht unser Unterbewusstsein in einem unmittelbaren Kontakt zum Element Feuer. Auf der Gefühlsebene spricht uns das offene Feuer stark und direkt an, es gibt uns ein Gefühl von Wärme und Kraft, es gibt uns Energie aber es macht uns auch Angst. Der Feuerlauf ist ein Ritual, das uns die Möglichkeit gibt einen sehr direkten Zugang zu der Energie des Feuers zu bekommen und damit Kraftquellen (wieder) zu entdecken, die wir alle in uns tragen. Auf der anderen seiten stehen die Ängste mit denen wir uns bei einem Feuerlauf auseinandersetzen können. Urängsten die wir in uns tragen auseinanderzusetzen. Schon als Kinder lernen wir das Feuer gefährlich ist, dass es heiß ist, uns verbrennen kann. Als Kinder werden uns auch noch ganz andere Glaubenssätze eingeprägt die unser ganzes Leben unbewusst in uns fortwirken. Häufig beeinträchtigen uns Ängste und Vorbehalte, die uns seit unserer Kindheit begleiten darin wichtige Entscheidungen für unser Leben zu treffen, obwohl wir wissen, dass wir gegen unsere Herzenswünsche handeln. Das latente Ansteigen psychosomatischer und depressiver Erkrankungen in den mitteleuropäischen Gesellschaften, zeigt deutlich das Missverhältnis zwischen materiellem Reichtum und innerer Erfülltheit der Menschen auf.
Das Seminar rund um den Feuerlauf bietet allen Teilnehmenden die Möglichkeit behutsam einen Blick auf ihre Wünsche und Ängste zu tun. Handlungsmuster und Denkgewohnheiten die durch Angst geprägt sind, sollen aufegedeckt und verdeutlicht werden. Gleichzeitig sollen Wünsche und Visionen für die „wir brennen“ bewusst gemacht werden. Der Gang über die glühenden Kohlen stellt den symbolischen Bruch mit alten Glaubenssätzen dar, die uns davon abhalten unseren Wünschen und Visionen den Raum einzuräumen, den sie brauchen um zu wachsen. Die bewusste Überwindung der Angst vor Verbrennung und die Erkenntnis das wir uns nicht verbrennen wenn wir nach unseren Herzenswünschen handeln, ermutigt uns mehr Verantwortung für unser eigenes Leben und die Entfaltung unseres wirklichen Potentials zu übernehmen.
Woher kommt das Feuerlaufen?
Die ursprünglichen Quellen des Feuerlaufes sind wenig erforscht, bekannt sind aber Feuerlaufrituale die an vielen verschiedenen Orten der Welt, in verschiedenen kulturellen und religiösen Kontexten. In Europa kennt man Feuerläufe von den orthodoxen Anastanarias, sowie von religiösen Gruppen in Ungarn und Rumänien. In einigen japanischen Zenklöstern werden Feuerläufen abgehalten und auch auf Bali, Hawaii und in Sri Lanka sind Feuerläufe werden Feuerläufe als Heilungs und Bestärkungsrituale abgehalten.
In Nordamerika und Europa ist das Feuerlaufen vor allem in den 70er Jahren durch die Pionierarbeit von Peggy Dylan, dem Sundoor-Institut und verschiedenen anderen Coaches und Motivationstrainern populär geworden.
Kann man sich dabei verbrennen?
Bei richtiger Vorbereitung für einen Feuerlauf ist das Risiko sich zu verbrennen relativ gering.
Um über einen Teppich glühender Kohlen zu laufen, braucht man einen starken mentalen Fokus.
Auch bei einer guten mentalen Vorbereitung muss jede/r TeilnehmerIn aufmerksam in sich hineinhorchen ob sie/er bereit ist den Gang übers Feuer zu wagen. Natürlich können glühende Kohlen unter den Füßen zu Brandverletzungen führen. Alkohol und andere Drogen die die Konzentration zerstreuen sind daher während der Seminare tabu, weil sie die Gefahr von Verbrennung erheblich steigern.
Nicht unüblich sind sogenannte „Feuerküsse“, kleine gerötete Stellen unter den Fußsohlen, die am nächsten Tag wieder verschwinden und weder gefährlich, noch schmerzhaft sind.